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Tag 17: Fantasy Canyon - Farmington

Die Nacht war ziemlich unbequem und unruhig. An Schlaf war kaum zu denken. Da sich die Sitze nicht wirklich umklappen ließen, haben wir halb sitzend schlafen müssen. Trotz der Fleecedecke und den zwei Hosen und Pullis, die wir anhatten, war es sehr kalt. Wir sind in der Nacht zwei Mal vor Kälte aufgewacht und haben den Motor starten müssen, um uns ein wenig aufzuwärmen. Außerdem haben wir immer wieder seltsame Lichter gesehen und komische Geräusche gehört, die uns an allerhand gruselige Geschichten denken ließen. Bei den Lichtern und Geräuschen handelte es sich um die Autos der Ölgesellschaften. Offensichtlich wird hier auch nachts gearbeitet.

Gegen 6:30 Uhr wachen wir ziemlich gerädert auf. Draußen ist es noch dunkel und ziemlich kalt. Irgendwie haben wir keine große Lust aus dem Auto auszusteigen. Um 7:00 Uhr geht so langsam die Sonne auf und wir können einen ersten Blick auf den Fantasy Canyon werfen. Leider ist es ziemlich bewölkt, aber wir hoffen, dass sich das im Laufe des Vormittags noch legt.

Wir zwingen uns dazu, aus dem Auto auszusteigen - und es ist fürchterlich kalt. Schnell wird am Kofferraum eine "Katzenwäsche" gemacht und dann geht es los. Wir wollen gleich zum Teapot. Die Koordinaten hierfür haben wir bereits in unser GPS eingeben - also los. Wir erklimmen die Lehmhügel, und laufen ein wenig durch die Gegend, doch die Koordinate scheint nicht ganz zu stimmen, vom Teapot ist nichts zu sehen. Wir holen also noch einmal unsere Fotos vom Teapot aus dem Rucksack und überlegen anhand der dargestellten Umgebung, wo das Foto wohl aufgenommen sein könnte. Jedenfalls nicht hier bei diesen Lehmhügeln. Also laufen wir zurück zum Parkplatz und schauen uns die Gegend hier etwas genauer an. Und tatsächlich, hier gibt es diese seltsamen Formationen. Mittlerweile schaut auch die Sonne ein wenig durch die Wolken und die Steinformationen sehen schon gelb aus.

Einige witzige Formationen können wir schon sehen, doch leider nicht den Teapot. Wir machen trotzdem schon einmal ein paar Fotos. Wir wollen schließlich auch unseren neuen Fotoapparat ausprobieren. Noch einmal werden die Fotos genau betrachtet. Sollte der Teapot in Wirklichkeit ganz klein sein und wir müssen ihn zwischen den ganzen Formationen suchen. Auf dem Foto sieht er jedenfalls ganz schön groß aus.

Und dann entdecken wir auch zum ersten Mal die Informationstafel an der wir am Anfang schnurstracks vorbeigelaufen sind. Hier wird ein Trail beschrieben, den man durch den Fantasy Canyon gehen kann. Örtlich Pfadfinder haben den einzelnen Formationen Namen gegeben. Diese sind durch Plaketten mit den entsprechenden Nummern gekennzeichnet. Leider sind die Broschüren für diesen Weg hier vor Ort aus - man kann sie sich beim BLM in Vernal besorgen. Dafür aber extra wieder zurückzufahren haben wir keine Lust. Also schnell ein Foto von dem Plan gemacht und dann los.

Und so sehen wir Formationen wie das Kamel, den boxenden Bär, den fliegenden Dumbo, eine Hexe auf einem Besen, ein eingefallenes Gesicht usw.

Und dann müsste endlich der Teapot kommen. Doch wir können ihn immer noch nicht sehen, obwohl wir genau vor der Plakette stehen. Und dann sehen wir auf einmal die Trümmer auf dem Boden liegen. Für einen Moment verschlägt es uns die Sprache - der Teapot ist zerstört. Offensichtlich muss es erst vor kurzem passiert sein, denn im usa.reise-Forum haben wir noch nichts darüber gelesen. Wir sind sauer über den Vandalismus, aber auch traurig darüber, den Teapot nicht mehr gesehen zu haben. Die anderen Formationen sind zwar auch schön, aber eigentlich waren wir nur wegen dem Teapot hier.

Wir laufen trotzdem noch ein wenig in dem Canyon herum und machen Fotos. Doch so richtig begeistert sind wir nicht, denn mittlerweile haben sich die Wolken wieder zugezogen und die Sonne ist ganz verschwunden. Unsere Bilder sehen jetzt nur noch grau aus - sie scheinen sich unserer Stimmung anzupassen.

Nachdem wir alle Formationen gesehen haben und uns auch schon wieder ganz schön kalt geworden ist, brechen wir gegen 11:00 Uhr auf. Wir verlassen den Fantasy Canyon und fahren zurück nach Vernal. Der Weg zurück ist entgegen der Beschreibungen, die wir hierzu gelesen haben, kein Problem. Der Weg ist gut ausgeschildert, was wohl in der Vergangenheit nicht der Fall war.

In Vernal angekommen machen wir uns zunächst auf den Weg zum BLM. Hier wollen wir uns zum einen die Beschreibung zum Fantasy Canyon holen und dann auch nach dem Teapot fragen. Als wir das BLM Visitor Center betreten, werden wir von drei Damen begrüßt, wenn man das so nennen kann. Eigentlich würdigen sie uns keines Blickes. Erst als wir eine Weile vor dem Counter stehen bleiben, erbarmt sich eine der drei und spricht uns an. Wir erzählen ihr, dass wir gerade im Fantasy Canyon gewesen sind und gesehen haben, dass der Teapot zerstört ist, worüber wir sehr bestürzt seien. Sie schaut die beiden anderen Damen fragend an und dann sagt eine von ihnen ziemlich ungerührt, dass sie das bereits wisse. Als wir nachfragen, wie das denn passiert sei, antwortet sie nur "Vandalism". Zu einen längeren Gespräch sind sie offenbar nicht bereit. Wir fragen nur noch kurz nach der Broschüre und verlassen das Visitor Center wieder. Kurz nach unserem Besuch hat das BLM auch eine entsprechende Mitteilung (online nicht mehr verfügbar) herausgegeben.

Anschließend tanken wir noch schnell und überprüfen den Reifendruck. Wir haben schon wieder erheblich Luft verloren. Dann geht es auch schon weiter in Richtung Grand Junction. Die Fahrt führt durch Colorado über den Dinosaur Diamond Prehistoric Hwy. Die Straße führt über den ca. 2.500 Meter hohen Douglas Pass an dessen Aufstieg wir einen Höhenunterschied von knapp 900 Metern bewältigen müssen. Entlang des East Salt Creek geht es wieder hinunter bis zum Colorado, wo wir in Loma auf die I-70 fahren. Die Landschaft und Vegetation wechselt dabei rasend schnell von Bergpanorama zu Wüstenlandschaft. Auf unserem Weg kommen wir an etlichen großen Farmen und schönen Häusern vorbei. In Colorado scheint man Geld zu haben.

In Grand Junction machen wir uns auf die Suche nach Hotelcoupons von RoomSaver (jetzt HotelCoupons.com). Also halten wir bei McDonalds und Burger King, aber leider gibt es dort keine. Während wir jetzt allerdings bei den diversen Fast Food Ketten nach dem Couponbuch suchen, kommt bei uns ein wenig Hunger auf und so kehren wir bei Wendy's ein. Hier gönnen wir uns Burger, Pommes und Cola. Und die Burger sind wiedererwartend auch ganz gut.

Gut gestärkt und mit dem Couponheft in der Hand geht es dann weiter. Nachdem wir am Vormittag bereits einen Vorgeschmack auf die Berge Colorados bekommen haben, fahren wir jetzt in das selbst ernannte "Herz der Rocky Mountains", das Bergdorf Ouray, welches zu Recht auch die "Schweiz Amerikas" genannt wird. Wir halten uns jedoch nicht lange auf und fahren nachdem wir einen Blick über den Ort geworfen haben über den Red Mountain Pass (3.376 m), Molas Pass (3.307 m) und Coal Bank Pass (3.235 m). Nachdem wir bereits von weitem die schneebedeckten Gipfel erkennen konnten, wird es jetzt draußen immer kälter und fängt sogar ein wenig zu schneien an. Trotz der Kälte können wir es uns nicht verkneifen, in unserer sommerlichen Kleidung kurz aus dem Auto zu springen und ein paar Schneebälle zu werfen.

Aufgrund der zahlreichen Serpentinen und eines Trucks, der sich vor uns über die für ihn viel zu schmale und kurvenreiche Straße zwängt, kommen wir nur sehr langsam voran. An überholen ist auf dieser Straße für Meilen nicht zu denken. So ist es bereits dunkel als wir in Aztec ankommen. Hier halten wir noch kurz am Safeway und kaufen etwas Brot zum Abendessen. Da auf der Hauptstrasse gebaut wird, ist es schwierig, eine Stelle zu finden, wo wir wenden können. Aber noch schwieriger ist es, wieder aus der Stadt herauszufinden. Die eigentliche Straße ist gesperrt und die Umleitungsschilder sind etwas verwirrend. Jedenfalls fahren wir einige Male im Kreis, bis wir uns entscheiden, die Umleitungsschilder zu ignorieren und uns nach unserem GPS zu richten.

Gegen 20:30 Uhr erreichen wir dann endlich Farmington. Hier machen wir uns gleich auf die Suche nach dem Motel 6. Als wir dieses dann erreichen schauen wir gleich nach eventuellen Schildern an der Rezeption, doch zum Glück sehen wir hier keine. Wir bekommen ohne weiteres noch ein Zimmer und gegen 21:00 Uhr checken wir in im Motel 6 ein. Nach der Suche am Vorabend sind wir froh, so problemlos ein freies Zimmer zu bekommen. Auch wenn das Zimmer schon älter ist, ist es besser als eine Nacht im Auto.

Da wir aufgrund der unruhigen Nacht etwas müde sind, verlassen wir unser Zimmer heute nicht mehr und gönnen uns erst einmal eine warme Dusche, Anschließend machen wir es uns auf dem Bett bequem und schauen noch ein wenig Fernsehen, bevor wir dann relativ früh schlafen gehen.


Der 17. Tag in Daten:

Datum
21. September 2006

Motel
Motel 6, Farmington
Preis pro Nacht (Standard 2 Full Beds): USD 47,03 = EUR 37,33

Eintritt

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Top Stop in Vernal: USD 21,21 = EUR 16,83
Wendy's in Grand Junction: USD 10,95 = EUR 8,69
Wal-Mart in Grand Junction: USD 1,84 (bar bezahlt)
Safeway in Aztec: USD 7,57 = EUR 6,01

Entfernung
643 km

GPS-Track und Höhenprofil

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