Tag 13 - Zurück zum Reiseplan - Tag 15

Tag 14: White Valley, Horseshoe Bend

Wie schon in den beiden letzten Tagen klingelt auch heute wieder um 6:00 Uhr unser Wecker. Allerdings sind wir von der gestrigen Wanderung noch etwas erschöpft. Trotzdem stehen wir gegen 6:30 Uhr auf, denn wir dürfen die Lotterie nicht verpassen. Nach dem Aufstehen holen wir uns wie immer etwas Eis für die Kühlbox und dann geht es runter zur Rezeption, wo wir uns mit Kaffee und Tee eindecken.

Gegen 8:00 Uhr geht es dann auch endlich los. Als wir den Glen Canyon Dam überqueren sind wir wirklich überrascht über die Sicherheitsvorkehrungen, die hier heute herrschen. Heute ist ja der 11.09. und hier ist ganz schön aufgerüstet worden.

Nach etwa 30 Minuten erreichen wir die Ranger Station. Es stehen schon wieder etliche Autos dort. Wir haben das Gefühl, dass es jeden Tag mehr werden. Als wir die Ranger Station betreten, werden wir gleich vom Ranger erkannt. So, heute haben wir also drei Lose. Damit muss es doch heute endlich klappen. Bis 9:00 Uhr füllt sich der Raum immer mehr und mittlerweile liegen an die 40 Anträge für die Wave vor.

Um 9:00 Uhr beginnt wieder das übliche Prozedere - es werden die Bedingungen für die Lotterie erläutert und ein Freiwilliger zum Loseziehen ausgewählt. Ein Los nach dem anderen wird gezogen und der Name aufgerufen. Aber unser ist wieder einmal nicht dabei. Als bereits neun Permits vergeben sind, fällt auf einmal unser Name. Der Ranger erklärt uns, dass nur noch ein Permit frei ist und wir nun die Wahl hätten, uns zu trennen und einer geht oder ob wir verzichten. Da wir keine Lust darauf haben, dass einer allein geht, verzichten wir.

Sehr schön! Da wird endlich unser Name gezogen und dann ist nur noch ein Permit frei. Das Permit wird nun einer Familie bestehend aus drei Personen zugeteilt. Auch hier erläutert der Ranger wieder, dass nur einer gehen kann. Aber die Tochter möchte das Permit unbedingt haben und so versichert sie, dass sie allein gehen wird. Wir sind sehr skeptisch, ob dies tatsächlich der Fall sein wird.

Damit ist die Lotterie beendet und wir verlassen die Ranger Station. Bianca ist so enttäuscht, dass sogar ein paar Tränen fließen. Das kann doch nicht sein, dass sich hier so viele Leute um ein Permit bewerben und wir einfach kein Glück haben. Da ist es kaum vorstellbar, dass vor ein paar Tage keine Lotterie aufgrund zu geringer Nachfrage stattgefunden haben soll.

Das es hier in der Gegend aber genügend zu entdecken gibt, machen wir uns auf zu unserem heutigen Ziel. Matthias hat sich für heute das White Valley ausgeschaut. Und so fahren wir zurück auf den Highway in Richtung Page. Nach etwa 11 km biegen wir bei Churchwells links ab. Wir fahren durch den Ort, wenn man diesen als solchen bezeichnen kann, und biegen schließlich auf die BLM Road # 435 ab.

Nach etwa 6 km passieren wir den Coyote Creek. Dieser ist allerdings ganz trocken, so dass es hierbei keine Probleme gibt. Wir fahren anschließend durch ein offenes Gatter und orientieren uns am Chimney Rock, um zu unserem Trailhead zu gelangen und ins richtige Valley abzubiegen. Inzwischen ist aus der Dirt Road ein Jeep Trail geworden.

Dank GPS finden wir den Trailhead und parken unser Auto im Gras neben dem Jeep Trail. Anschließend packen wir unsere Rucksäcke und füllen unsere Wasserflaschen auf. Auch wenn es noch früh am morgen ist, ist es schon ganz schön warm. Um unsere vom gestrigen Tag immer noch nassen Schuhe zu trocknen stellen wir diese aufs Autodach. Kurz vor 10:00 Uhr machen wir uns dann auf den Weg.

Gleich zu Beginn werden wir von vielen weißen Hoodoos begrüßt. Hier legen wir den ersten Fotostopp ein. Und dieser Anblick trägt auch dazu bei, dass sich unsere Laune wieder bessert und die Enttäuschung über den erneuten Nichtgewinn der Permits schwindet.

Nur wenige Meter von diesen Hoodoos entfernt sehen wir einen schmalen Trampelpfad, der sich den Berg hinaufschlängelt. Da müssen wir jetzt hoch. Der Weg ist steil und sandig, insofern ist der Aufstieg etwas mühsam. Wahrscheinlich handelt es sich doch nur um einen der vielen "Hasen-Rennstrecken". Als Bianca auf einmal ins Rutschen kommt, versucht sie mit den Händen das Gleichgewicht zu halten. Dabei fasst sie jedoch genau in eine Pflanze, die Stacheln hat, wie ein Kaktus. Aua, das tat weh. Aber zum Glück hat Matthias unser erste Hilfe Set im Rucksack, in dem sich zum Glück auch eine Pinzette befindet. Und somit beginnt Matthias erst einmal damit, Bianca von den unzähligen winzigen Stacheln zu befreien.

Als das geschafft ist, kann es endlich weiter gehen. Oben auf dem Berg angelangt, halten wir uns links und müssen eine sandige Ebene durchqueren. Zu allem Überfluss ist diese auch noch wellig. Auch wenn wir erst ca. 1 km gewandert sind, sind wir jetzt schon geschafft.

Nun stehen wir auf einem Plateau und blicken in ein Tal mit lauter Hoodoos. Hier müssen wir jetzt irgendwie einen Weg hinunter finden. Nach etwas Suchen finden wir auch eine Stelle, an der es nicht ganz so steil aussieht und wir schaffen es auch halb rutschend hinunter.

Unten angekommen schauen wir uns in aller Ruhe um. Die Hoodoos, die hier stehen, sind schneeweiß. Wir stromern durch das Tal und machen immer wieder Fotos. Allerdings ist es hier brütend heiß und wir sind froh, dass wir einen Schattenplatz finden. Hier machen wir es uns erst einmal gemütlich und legen eine kleine Pause ein.

Nachdem wir uns einen ersten Eindruck verschafft haben, machen wir uns auf in das nächste Seitental. Dies ist nicht ganz so einfach und wir müssen zwischen den Hoodoos herumklettern. Dabei müssen wir natürlich aufpassen, dass wir nichts kaputt machen, denn die Steine sehen zum Teil sehr zerbrechlich aus und über Fußspuren in den Lehmhügeln freut sich auch niemand.

Im nächsten Seitental finden wir dann den "weißen Riesen", einen riesigen Hoodoo, der oberhalb des Tals thront. Auch hier legen wir einen ausgiebigen Fotostopp ein. Die Hoodoos, die in diesem Tal stehen, erinnern uns ein wenig an die Wahweap Hoodoos. Sie scheinen auch eine lehmartige Konsistenz zu haben, und wir müssen aufpassen, wo wir hintreten.

Nach etwa 20 Minuten geht es weiter zum nächsten Seitental. Mittlerweile ist es 12:30 Uhr und die Sonne brennt regelrecht. In diesem Tal befinden sich die sog. violette peaks. Hier sind die Kuppen der weißen Hügel mit einer violetten Schicht bedeckt. Dieser Kontrast sieht einfach toll aus.

Von oben können wir keine Hoodoos entdecken. Und da die Hügel auch recht steil aussehen, unterlassen wir es lieber, hier herunter zu klettern. Außerdem haben wir bei den Temperaturen auch keine Lust auf ausgedehnte Wanderungen mit Klettereinlagen.

Lieber gehen wir die letzten Meter bis in das nächste Seitental. Hier stehen Hoodoos in den verschiedensten Farben. Im Gegensatz zu den Hoodoos im ersten Tal sind sie eben nicht schneeweiß, sondern leuchten in allen gelb und violett Tönen und sind teilweise auch bunt gestreift.

Hier steht ein besonders großer Hoodoo mit einer Art Kamelhöcker. Dieser sieht ganz lustig aus und wir versuchen Fotos von ihm zu machen. Allerdings steht er ziemlich weit entfernt und wir sehen leider keinen Weg, um zu ihm hinunter zu kommen.

Als nächstes besuchen wir die "vier Gestalten". Hierbei handelt es sich um eine witzige Gesteinsgruppe aus vier gelben Hoodoos. Der eine Hoodoo hat nicht nur wie sonst üblich einen Hut auf, er hat sogar ein richtiges Gesicht. Er erinnert ein wenig an einen Schneemann mit einer Karottennase.

Wir machen natürlich wieder Fotos und legen eine kleine Pause ein. Von hier hat man auch einen wunderbaren Blick auf den Chimney Rock, der wegen seiner Form eher an einen Schuh als an einen Kamin erinnert. Da es hier jedoch keinen Schatten gibt, machen wir uns nach 5 Minuten wieder auf den Weg. Mittlerweile ist es 13:00 Uhr und wir wollen langsam wieder zurück zum Auto.

Dies erweist sich jedoch schwieriger als gedacht. Wir laufen zunächst querfeldein durch teilweise tiefen Sand oder durch kratzige Büsche bis zur Abbruchkante. Diese müssten wir jetzt nur noch herunterkommen, denn dort unten steht unser Auto. Allerdings geht es hier so steil nach unten, dass ein Hinunterklettern nicht möglich ist.

Also laufen wir die Abbruchkante entlang, um einen geeigneten Weg zu finden, schließlich haben wir keine Lust, den ganzen Weg wieder zurück zu laufen. Die Suche nach dem geeigneten Weg erweist sich dann aber doch noch als nicht ganz unnütz, denn hierbei finden wir auch immer wieder lustige Steingebilde, wie diesen "Nasenbären".

Gegen 14:00 Uhr haben wir endlich einen Weg hinunter ins Valley gefunden. Und auch hier treffen wir immerzu auch neue Hoodoos.

Wir sind glücklich, endlich wieder am Auto anzukommen und reißen erst einmal alle Türen auf. Der Wagen steht in der prallen Sonne und ist ziemlich aufgeheizt. Aber immerhin sind unsere Schuhe in der Zwischenzeit trocken. Wir gönnen uns ein kühles Getränk aus der Kühlbox und ruhen uns noch ein wenig aus. Wir sind etwa 4 Stunden durch das White Valley gewandert, aber es hat sich gelohnt.

Um 14:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück zum Highway. Dort angekommen biegen wir nach links in Richtung Page ab. Aber anstatt gleich nach Page zu fahren, biegen wir vorher auf die Lone Rock Road ab. Wir wollen uns besagten Lone Rock mal aus der Nähe anschauen. Allerdings kommen wir nicht weit, denn bei der Lone Rock Road handelt es sich um eine Zufahrtsstraße zu einer Boat Launch Ramp. Und wenn man in der Glen Canyon NRA an das Wasser möchte, muss man dafür bezahlen. Das ist uns das Foto vom Lone Rock dann doch nicht wert und so kehren wir unverrichteter Dinge wieder um.

Etwa 8 km von der Lone Rock Road entfernt befindet sich der Wahweap Overlook. Hier biegen wir links ab und fahren den kleinen Hügel hinauf. Oben gibt es einen relativ großen Parkplatz und es gibt etliche Picknicktische. Der Blick auf den Lake Powell ist allerdings etwas enttäuschend. Der See ist viel zu weit entfernt und wir blicken eigentlich nur auf die vor uns liegende Ebene.

Wir steigen gleich wieder ins Auto und fahren weiter. Wir fahren jedoch noch nicht ins Motel, sondern an Page vorbei zum ca. 4 km entfernten Horseshoe Bend. Als wir bei unserem letzten Urlaub im Jahr 2002 hier waren, war es noch ein Geheimtipp. Da gab es keine Hinweisschilder, so dass wir beim ersten Mal daran vorbei gefahren sind. Mittlerweile gibt es ein großes Hinweisschild und einen richtigen Parkplatz. Es parkt sogar ein Reisebus hier. Allerdings wird die Reisegruppe gerade eingeladen, so dass es an der Schleife hoffentlich nicht mehr so voll ist.

Wir packen unseren Rucksack und stecken auch etwas Wasser ein. Wir können uns noch dunkel daran erinnern, dass der Rückweg damals ziemlich anstrengend war. Also erklimmen wir den kleinen sandigen steilen Hügel. Von hier geht es relativ gemächlich hinunter zum Canyonrand. Von hier haben wir einen unglaublichen Blick auf die 360 m unter uns liegende Schleife des Colorado River. Auch wenn wir hier schon einmal waren, ist der Blick einfach überwältigend.

Leider haben wir kein Weitwinkelobjektiv und bekommen die Schleife daher nicht ganz aufs Foto. Da können wir noch so dicht an den Rand heranrobben. Also genießen wir nur die Aussicht und schauen dem Treiben hier zu.

Nach etwa 20 Minuten machen wir uns auf den Rückweg. Der Weg geht langsam aber stetig bergauf. Trotz allem erscheint es uns nicht so beschwerlich, wie wir es in Erinnerung haben. Wahrscheinlich sind wir dieses Mal durch die bisherigen Wanderungen schon trainierter.

Es ist jetzt 16:00 Uhr und so machen wir uns auf den Weg ins Motel 6. Wir laden den Wagen aus und tragen alles in unser Zimmer. Dort duschen wir erst einmal ausgiebig und legen uns ein wenig aufs Bett, um uns auszuruhen.

Da jetzt leider schon die Hälfte unseres Urlaubs um ist und wir heute schon so früh im Motel sind, beschließen wir, Wäsche zu waschen. Zum Glück gibt es hier im Motel eine Guest Laundry und so fangen wir an, unsere Wäsche zu sortieren. Da wir jedoch kein Waschmittel haben, gehen wir in den nahe gelegenen Wal-Mart, um die kleinste Packung Waschpulver zu kaufen. Das ist gar nicht so einfach bei den ganzen Großpackungen, die es hier gibt. Und da wir schon mal hier sind, kaufen wir noch ein paar Getränke.

Mit den Tüten unter dem Arm geht es zurück ins Motel. Dort schnappen wir uns unsere Wäsche und gehen hinunter in die Guest Laundry. An der Rezeption werden noch schnell ein paar Münzen gewechselt und dann können wir die Maschinen beladen, die zum Glück gerade frei sind.

Die Maschinen brauchen etwa 30 Minuten. Da kommen uns schon die ersten Zweifel, ob die Wäsche davon tatsächlich sauber wird. Aber was soll's. In der Zwischenzeit fahren wir wieder in das Stadtinnere, um uns bei Pizza Hut eine Pizza zu bestellen. Wir geben unsere Bestellung - eine große Salamipizza - auf und fahren zurück ins Motel. In der Zwischenzeit müsste unsere Wäsche fertig sein.

Und so ist es auch. Leider sind die Trockner noch belegt, so dass wir die Wäsche noch nicht umpacken können. Also packen wir diese erst einmal in Tüten und fahren zurück zum Pizza Hut, unsere Bestellung abholen.

Mit der Pizza bewaffnet geht es dann wieder zurück. Die Trockner sind in der Zwischenzeit frei geworden. Während unsere Wäsche jetzt trocknet, machen wir es uns auf dem Bett gemütlich und genießen unsere Pizza.

Nach dem Essen ist dann auch die Wäsche fertig. Na ja, sauber ist was anderes. Aber wir haben zumindest das Gefühl, dass wir die Wäsche jetzt wieder tragen können. Anschließend schauen wir noch ein wenig Fernsehen, aber bald darauf fallen uns auch vor Müdigkeit die Augen zu.


Der 14. Tag in Daten:

Datum
11. September 2005

Motel
Motel 6 , Page
Preis pro Nacht (2 Queen Beds): USD 53,18 = EUR 43,46

Sonstige Ausgaben
Pizza bei Pizza Hut: ??
Wal Mart: ??

Entfernung
151 km

Tag 13 - Zurück zum Reiseplan - Tag 15

zurück zur Urlaubsseite